Zu Silber in Polen

Die österreichischen 49er Keanu Prettner und Jakob Flachberger holten bei den Junioren-Weltmeisterschaften im polnischen Gdynia die Silbermedaille. Mit zwölf Top-5-Platzierungen in 15 Wettfahrten gelang dem Duo vom Union Yacht Club Wolfgangsee der bislang größte gemeinsame Erfolg. Im Nacra-17-Bewerb schrammten Laura Farese und Matthäus Zöchling um nur zwei Punkte an einer Medaille vorbei.

Die beiden Salzburger konnten sich gleich zum Regatta-Auftakt im Spitzenfeld positionieren und kletterten am zweiten Wettkampftag von Position fünf auf drei. Diese Platzierung verteidigte das OeSV-Duo auch an den nächsten beiden Tagen und lag am Samstag mit sechs Punkten Vorsprung auf Rang vier weiterhin auf Medaillenkurs. In den abschließenden drei Rennen am Sonntag konnten die Österreicher den Podestplatz nicht nur behaupten, sondern mit den Rängen 4/3/2 noch zehn Punkte auf Hernan Umpierre/Fernando Diz gutmachen und die Uruguayer von Position zwei verdrängen. Mit zwölf Top-5-Platzierungen bzw. acht Top-3-Rängen waren vor allem die konstanten Leistungen ausschlaggebend für den Erfolg. „Wir hatten auch heute wieder den vollen Fokus auf jedes einzelne Rennen und erledigten unseren Job sehr gut. Dass es am Ende sogar zum zweiten Platz gereicht hat, ist umso schöner. Wir konnten unsere Leistung über die gesamte Regatta abrufen und sind überglücklich mit der Silbermedaille. Dieser Erfolg hat einen sehr hohen Stellenwert für uns“, berichtet Vorschoter Jakob Flachberger. 

Damit traten die beiden 21-Jährigen auch in die Fußstapfen ihrer Teamkollegen Benjamin Bildstein und David Hussl. Das Duo vom Yacht Club Bregenz gewann 2013 bei der Junioren-WM Silber. Während im Jahr darauf Bronze folgte, holten sich die aktuellen 49er-Weltranglistenzweiten 2015 schließlich den Junioren-Weltmeistertitel.

Silber verleiht Flügel! Prettner/Flachberger am Weg zum zweiten Platz der heurigen Jugend-WM. (Fotocredit: OeSV)

Das zweite österreichische 49er-Boot mit Yannis Saje und Julian Deuschl landete bei den Titelkämpfen vor Gdynia im 43 Boote starken Teilnehmerfeld auf Position 31. Am letzten Tag der Silberflotte konnten die beiden sogar zwei Wettfahrten gewinnen und verbuchten zudem noch einen zweiten Rang. Der WM-Titel ging an die polnischen Lokalmatadore Mikołaj Staniul und Jakub Sztorch.

Farese/Zöchling fehlen zwei Punkte auf Bronze
Laura Farese und Matthäus Zöchling schrammten hingegen knapp an einer Medaille vorbei. Das österreichische Nacra-17-Boot war im Zwischenklassement mit den Rängen fünf und vier stets in Reichweite der Medaillen. Die beiden Burgenländer hatten vor dem Abschluss am Sonntag nur einen Punkt Rückstand auf Platz drei. Mit den Rängen sechs und sieben verlief der Tag zunächst aber nicht nach Wunsch. Zwar gewann das Duo vom Union Yacht Club Neusiedlersee das letzte Rennen (es war der zweite Wettfahrtsieg bei der WM), jedoch fehlten am Ende zwei Punkte auf die Bronzemedaille. „Wir hatten in der ersten Wettfahrt einen schlechten Start, im zweiten Rennen hat uns dann die Geschwindigkeit gefehlt und wir konnten nicht den besten Weg wählen. Danach haben wir Änderungen am Setup vorgenommen und konnten unseren Plan nach einem guten Start ideal umsetzen. Es ist aber schade, dass es nicht für eine Medaille gereicht hat“, so Steuerfrau Laura Farese.

Am Ende fehlten Laura Farese und Matthäus Zögling zwei Punkte auf Bronze. (Fotocredit: Robert Hajduk)

OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid: „Ich freue mich sehr für Keanu und Jakob, sie zeigten über die gesamte Regatta eine sehr gute Leistung und hatten einen sensationellen Abschlusstag. Der zweite Platz bei einem solch stark besetzten Teilnehmerfeld ist eine tolle Leistung. Laura und Matthäus segelten auch um die Medaillen. Am Ende fehlten zwar zwei Punkte, aber auch sie können mit ihrer Leistung sehr zufrieden sein. Die Ergebnisse sind eine weitere Bestätigung für unseren Weg. Es zeigt, dass auch unsere Zweier-Teams in ihrer Altersklasse ganz vorne mitfahren können.“ 

49er sammeln Erkenntnisse für 2024
Während der Beginn der Olympischen Spiele in Japan kurz bevorsteht, sind die Planungen für die Olympischen Spiele 2024 beim Segel-Verband bereits voll angelaufen. Die jungen 49er werden noch im Juli nach Marseille fahren, um im Olympiarevier von 2024 zu trainieren. Darüber hinaus steht auch ein Trainingsblock in Den Haag/Niederlande – dem Austragungsort der Weltmeisterschaften 2023 – auf dem Programm. Dabei gilt es, wichtige Erkenntnisse in Vorbereitung auf die beiden Großevents zu erlangen. 

Ergebnisse:
1. Mikołaj Staniul / Jakub Sztorch (POL) 28 (1/1/2/3/1/1/7/1/5/2/(8)/1/1/1/1)
2. Keanu Prettner / Jakob Flachberger 55 (4/2/4/2/3/3/2/10/5/8/(20)/3/4/3/2)
31. Yannis Saje / Julian Deuschl 150 (14/12/12/16/18/8/14/14//17/(19-UFD)/11/10/1/1/2)

Nacra 17:
1. Gianluigi Ugolini / Maria Giubilei (ITA) 19 (2/1/1/1/1/1/1/(5)/4/1/1/1/1/1/2)
4. Laura Farese / Matthäus Zöchling 64 (5/5/4/2/4/7/5/1/5/5/(8)/7/6/7/1)

Titelfoto: Candidate Sailing/Dominik Matesa

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