GC32-WM: Zum Abschluss Gold!

Sie beenden Anfang November ihre internationale Karriere. Sie holten gemeinsam zwei Mal Olympisches Gold im Tornado, wurden in der Klasse Welt- und Europameister. Und in ihrer vorletzten gemeinsamen Regatta krönen sie ihre einzigartige Karriere mit der Goldmedaille bei der GC32 WM.

Bei der offiziellen ISAF GC32 World Championship ka das Österreichische Red Bull Sailing Team im Feld der acht bis zu 80 km/h schnellen fliegenden Katamarane am besten mit den wechselnden und schwierigen Bedingungen zurecht. Hagara / Steinacher und Crew sicherten sich in der letzten von 14 Wettfahrten den Regattasieg und damit den einzigen WM-Titel für foilende Katamarane dieser Größe. Die Silbermedaille ging an das Team Alinghi, die Schweizer mussten sich trotz gleicher Punkteanzahl (43) aufgrund des schlechteren Ergebnisses im letzten Rennen geschlagen geben. „Eigentlich fehlen mir heute die Worte. Wir haben die gesamte Saison so hart gearbeitet und wurden final belohnt. Alinghi hatte im letzten Rennen ein technisches Problem, das hat uns in die Karten gespielt und wir haben einfach alles versucht, um an ihnen vorbei zu kommen. Es war so brutal knapp, ich kann es noch gar nicht glauben“, erklärt ein strahlender Roman Hagara nach dem Event.

Nicht freiwillig, aber nach der Champagnerdusche nicht unglücklich über den „Waschgang“: Der neue GC32-Weltmeister Roman Hagara.

Während andere Teams zunächst mit dem vorherrschenden schwachen Wind zu kämpfen hatten, verteidigte Skipper Hagara zu Beginn  der Regatta seinen Ruf als Leichtwindspezialist. Im einzigen Rennen des Auftakttages gelang dem österreichischen Boot der zweite Platz, das Auftaktrennen an Tag 2 wurde gewonnen. Das Renngeschehen im weiteren Tagesverlauf war intensiv, nach den drei Nachtmittagswettfahrten lagen die besten fünf Boote nur drei Punkte auseinander. An Tag 3 bewiesen die Doppelolympiasieger Hagara und Steinacher gemeinsam mit ihren Teamkollegen Julius Hallström (SWE), Mark Spearman (AUS) und Rhys Mara (AUS), dass sie es auch mit viel Wind aufnehmen können. In allen fünf Wettfahrten gelang der Sprung aufs Podium, zwei Rennen wurden gewonnen. Damit war Red Bull Sailing nicht nur Tagessieger, sondern ging auch an der Spitze des Feldes in den alles entscheidenden Sonntag.

Am Finaltag zeigte sich Villasimius von seiner besten Seite. Konstant starker Wind sorgte für ein Spektakel am Rennkurs. Das America´s Cup erprobte Team Alinghi (SUI) startete von Beginn an eine Aufholjagd und lag vor der Finalen Wettfahrt 3 Punkte in Führung. Hagara / Steinacher gingen voll auf Angriff, kamen jedoch schlecht aus den Startlöchern. Bei der ersten Tonne noch am letzten Rang liegend, holte Red Bull Sailing Platz für Platz auf und Alinghi ein. Der mit letzter Kraft ersegelte vierte Rang genügte, um in der Gesamtwertung punktegleich mit den Schweizern zu ziehen, die mit Materialproblemen die Ziellinie als siebente kreuzten. Das bessere Ergebnis in der letzten Wettfahrt brachte den Österreichern den viel umjubelten WM-Titel.

Das mit acht Teams stärkste Feld der heurigen GC32-Tour duellierte sich um die WM-Medaillen.

„Ich habe mir die gesamte Woche den Kopf darüber zerbrochen, dass dies meine letzte Weltmeisterschaft sein wird. Es hat mich allerdings nicht blockiert, sondern es wurde die Konzentration und der Wille nochmals massiv gestärkt. Wir haben damit wirklich nicht gerechnet, umso grösser ist jetzt die Freude. Es war unser Traum, gegen diese internationalen Top-Athleten und Teams zu gewinnen. Es ist einfach unglaublich“, fasst Hans Peter Steinacher die dramatischen Tage zusammen.

Der Abschließende Act der GC Racing Tour 2021 mit dem großen Karrierefinale für Roman Hagara und Hans Peter Steinacher findet vom 3. bis 7. November im spanischen Mar Menor statt.

Alle Fotos: Sailing Energy

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