6 außergewöhnliche Wassersportarten, die nicht jeder kennt

6 außergewöhnliche Wassersportarten

Wenn man an Wassersport denkt, kommen einem wahrscheinlich Sportarten wie Schwimmen, Surfen oder Segeln in den Sinn. Das ist jedoch nicht alles, was der Wassersport zu bieten hat. Wir zeigen euch 6 außergewöhnliche Wassersportarten, von denen ihr vielleicht noch nicht gehört habt.

1. Octopush
Octopush oder auch Unterwasserhockey ist eine Wassersportart, die, wie der Name schon sagt, mit Hockey verglichen werden kann. Wie beim Landhockey spielen zwei Teams gegeneinander, mit dem Ziel den Puck ins gegnerische Tor zu befördern. Das Spielfeld ist allerdings ein Schwimmbecken und die Tore sind am Grund des Beckens befestigt. Damit der Puck am Boden des Beckens liegen bleibt, besteht er aus Blei. Die Teams bestehen aus sechs Spieler* innen und sind mit Flossen, Tauchmaske, Schnorchel und Schläger, der rund 30 cm lang ist, ausgestattet. Dieser Schläger und auch die Kappenfarbe der Spieler* innen zeigen die Mannschaftszugehörigkeit an.
Seine Anfänge hat der ungewöhnliche Sport in England, wo er 1954 von dem englischen Tauchlehrer Alan Blake erfunden wurde, um die Ausdauer und Schnorcheltechnik seiner Tauchschüler zu verbessern. Auch in Südafrika wurde die Sportart Anfang der 1960er Jahre entwickelt, unabhängig von den Entwicklungen in England. Hier waren vermutlich die zwei Clubs „Durban Undersea Club“ und „Normalair Underwater Club“ für die Entstehung verantwortlich. Die ersten Meisterschaften fanden schließlich 1975 in Kanada statt. Im deutschsprachigen Raum wurde Octopush erst 1996 zum ersten Mal in Deutschland gespielt. In Österreich scheint der Sport jedoch weitestgehend unbekannt zu sein, da hier keine Daten vorhanden sind.

2. Sub-Aqua-Eishockey
Eine außergewöhnliche Wassersportart, die sogar in Österreich erfunden wurde, ist Sub-Aqua-Eishockey oder Unterwassereishockey. Auch hier gibt der Name schon einige Hinweise, denn dieser Sport ist eine Unterwasservariante von Eishockey. Unterwasser deshalb, da die Sportart nur auf beziehungsweise unter einem gefrorenen See ausgeübt werden kann. Es spielen je zwei Spieler* innen pro Team und sie sind mit Neoprenanzügen, Flossen, Tauchermaske und einem normalen Eishockeyschläger ausgestattet. Da ohne Sauerstoffflasche gespielt wird, wird die Sportart nur von professionellen Apnoetauchern ausgeübt und bei jedem Spiel sind immer ein Notarzt und mehrere Rettungstaucher im Einsatz. Für jedes Team gibt es ein Atemloch neben dem Spielfeld, wo aufgetaucht und Luft geholt werden kann. Im Spielfeld befinden sich zwei Eishockeytore, die kopfüber an der Eisschicht montiert sind. Der Puck besteht aus Holz und Styropor und schwimmt ebenfalls direkt an der Eisschicht.
Erfunden wurde Sub-Aqua-Eishockey 2005 vom österreichischen Taucher Christian Redl. In diesem Jahr fand auch das erste Spiel zwischen Österreich und Deutschland statt, welchen unentschieden ausging. Seitdem fanden bereits mehrere Welt- und Europameisterschaften in Österreich am Weißensee statt. Die letzte Europameisterschaft wurde 2020 ausgetragen und den Titel holte sich das österreichische Team.

3. Mermaiding
Mermaiding auch Meerjungfrauenschwimmen genannt, ist das Schwimmen mit einer Meerjungfrauenflosse. Der Sport ist eine Kombination aus der Technik des Delfinschwimmstils, akrobatischen Figuren, Apnoetauchen und künstlerischen Elementen. Da die Meerjungfrauenflossen bis zu 15 kg wiegen können, werden beim Mermaiding vor allem die Bauchmuskeln beansprucht.
Ausgeübt wird der Sport auf der ganzen Welt, erfreut sich jedoch vor allem in Südafrika, China und den USA an sehr großer Beliebtheit. In diesen Ländern gibt es auch eigene Mermaid Schools und Academys in welchen Kinder und Erwachsene jeden Alters ausgebildet werden. Es werden auch offizielle Wettkämpfe im Mermaiding ausgetragen. In Südafrika finden beispielsweise die Mermaid Championships statt und in China werden die World Mermaid Championships ausgetragen. 2019 nahmen an diesen Weltmeisterschaften 16 Nationen in zwei verschiedenen Kategorien teil, Compulsory und Freestyle. Bei Compulsory müssen ausgewählte Bewegungen in einer Zeit von zwei Minuten ausgeführt werden und bei der Kategorie Freestyle müssen die Teilnehmenden zwei Choreografien zu Musik zeigen. Beide Disziplinen werden von Wertungsrichter* innen bewertet, die sich aus verschiedenen Berufsgruppen, wie Schwimmlehrer* innen, Fotograf* innen, Apnoetaucher* innen oder Künstler* innen zusammensetzen.

4. Unterwasserrugby
Auch Unterwasserrugby orientiert sich an der namensgebenden Sportart an Land. Jedoch wird nicht mit einem Football, sondern mit einem mit Salzwasser gefüllten Ball gespielt und die Ziele sind Körbe. Diese Körbe sind Unterwasser in einem Schwimmbecken befestigt. Es spielen immer zwei Teams mit höchstens 15 Spieler* innen gegeneinander und sie sind, ähnlich wie beim Unterwasserhockey, mit Flossen, Tauchmaske, Schnorchel und Kappen mit Ohrenschützern und Nummer ausgestattet. Beim Unterwasserrugby gibt es drei verschiedenen Spielpositionen, den Oberverteidiger (letzter Spieler, vergleichbar mit Torwart im Fußball), den Unterverteidiger (vergleich mit Verteidiger im Fußball) und den Stürmer (vergleichbar mit Stürmer im Fußball).
Seinen Ursprung hat die außergewöhnliche Wassersportart Anfang der 1960er Jahre in deutschen Tauchvereinen, wo 1972 die erste offizielle Meisterschaft stattfand. 1973 wurde die Sportart dann international eingeführt und wird mittlerweile von 30 Ländern aktiv betrieben und alle vier Jahre werden Weltmeisterschaften ausgetragen.

5. Rennrutschen
Sicher haben viele schon einmal aus Spaß probiert eine Wasserrutsche möglichst schnell hinunterzurutschen. Dies ist jedoch auch eine eigene Sportart, die Rennrutschen oder Wasserrutschen oder Speedrutschen genannt wird. Dabei gibt es sogar zwei offiziell anerkannte Rutschtechniken, die Dreipunkt- und die Zweipunkttechnik. Bei beiden ist das Ziel eine möglichst hohe Körperspannung aufzubauen, um wenig Kontakt zur Rutsche zu haben und somit möglichst wenig Reibung zu erzielen.
Die Ursprünge des Sports sind schwer zu datieren, werden jedoch Ende der 1990er Jahre vermutet. Früher wurden Wettkämpfe ausschließlich von Schwimmbädern selbst veranstaltet, 2007 wurde allerdings der Deutsche Rennrutsch Verband gegründet und seitdem finden offizielle Meisterschaften statt. Die nächste findet am 1. Oktober dieses Jahres statt und ist bereits die fünfte Deutsche Meisterschaft. –> mehr dazu HIER auf unserer Eventseite

6. Freestyle Water Ramp
Die außergewöhnliche Wassersportart Freestyle Water Ramp, auch genannt Aerials Water Ramp, war ursprünglich eine Trainingsoption für Aerial Skier im Sommer. Aerial Skiing ist Freestyle Skifahren, wo die Athlet* innen eine Rampe hinunterfahren und anschließend über einen Kicker (Schanze) in die Luft springen und verschiedene Tricks wie Drehungen oder Flips ausführen. Um auch im Sommer trainieren zu können, wurden die Rampen vor große Schwimmbecken gebaut, sodass die Sportler* innen nach ihren Sprüngen im Wasser landen. Die erste Rampe wurde 1978 in den USA gebaut und es findet mittlerweile eigene Wettkämpfe auf den Freestyle Water Ramps statt. 2015 wurden zum Beispiel Meisterschaften in der Schweiz ausgetragen und 2021 veranstaltete das Aerial Skiing Team der USA zwei Wettkämpfe auf der Water Ramp, um sich auf die Weltmeisterschaften vorzubereiten.

Wer Lust bekommen hat eine oder mehrere dieser 6 außergewöhnlichen Wassersportarten auszuprobieren, kann HIER nachlesen, wo in Wien und Umgebung welche Sportart ausgeübt werden kann.

Titelfoto: Freestyle Whistler

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